Film-Kritik: «La La Land»

Sieben mal war «La La Land» an den Golden Globes nominiert und sieben mal hat er gewonnen. Ein Rekord! Doch weshalb begeistert das Musical so sehr? Die Gründe sind zahlreich: «La La Land» ist ein Film für Träumer, Musical-Liebhaber und solche, die sich fragen, wie das Leben unter anderen Umständen hätte aussehen können.

Ein Film für Träumer heisst jedoch nicht, dass der Inhalt unrealistisch sein muss. Zu sehen, wie Emma Stone und Ryan Gosling auf dem Weg zur Verwirklichung immer wieder Misserfolge einstecken müssen, wirkt geradezu wie aus dem wahren Leben erzählt. Auch ihre Liebe zueinander, die mit blöden Missverständnissen zu kämpfen hat, spricht den Zuschauer an. Kennen wir solche Situationen nicht alle auch?

Dann wiederum gibt es Szenen, die wir uns nur vorstellen können oder für die es eben Filme wie «La La Land» braucht. Einen One-Take, in dem dutzende Darsteller auf einer Autobahn tanzen oder ein Moment, in dem Gosling und Stone singend in den Sternenhimmel fliegen. Eine Hommage an Hollywood, welche viel eher mitreisst als Woody Allens «Café Society».

Ein Zitat aus dem Film ist mir geblieben: «We worship everything, but value nothing.» («Wir verehren alles, aber schätzen nichts.») Ein Stück Wahrheit eingebettet im Fantastischen.

4/4

Dieser Text erschien auch in der heutigen «Blick am Abend»-Ausgabe.